Montessori zu Hause
“Ich bau dir die Welt – so wie sie dir gefällt!”
Montessori zu Hause ist in aller Munde und doch wird es oft nur mit Pinterest-Kinderzimmern, Spielsachen und Aktionstabletts in Verbindung gebracht.
In diesem Beitrag möchte ich dich auf eine kurze Reise mitnehmen, mit dir meine Gedanken teilen und dir zeigen, was Montessori zu Hause alles bedeutet.
Montessori zu Hause ist das Erfüllen von Bedürfnissen
In der heutigen Zeit werden Kinder sowie auch Erwachsene von allen Seiten mit Werbung und Konsum konfrontiert. Dies hat zur Folge, dass sie ein regelrechtes Verlangen nach Gegenständen bzw. herkömmlichen Spielsachen entwickeln, ohne, dass wirklich ein inneres Bedürfnis gestillt wird.
Wie oft erleben wir Eltern, die versuchen, die Wünsche ihrer Kinder an deren Augen abzulesen, um diese glücklich, brav oder gar willig zu machen;
und daran scheitern, während die siebente Barbie in der Ecke Spinnweben fängt.
Haben sie denn wirklich in die Augen ihres Kindes gesehen?
Haben sie gefühlt, was ihr Kind braucht?
Denken wir uns das ganze „Klimbim“ mal weg und drücken auf Reset.
Seit Anbeginn der Menschheit haben die Menschen innerliche Bedürfnisse, die eine Erfüllung darstellen, die überall gleich sind – sprich egal auf welchem Erdteil oder in welcher Kultur:
menschliche/kindliche Bedürfnisse
menschliche /
kindliche
Bedürfnisse
Ordnung
Ordnung gibt Sicherheit – und Sicherheit führt zur Selbstsicherheit.
Kinder, die ihrer selbst sicher sind, können besser für ihre eigenen Bedürfnisse sorgen.
Orientierung
Um uns in der Welt zurechtfinden zu können, brauchen wir Bezugspunkte.
Sich in der Welt der Erwachsenen orientieren zu lernen, ist Aufgabe der Kinder.
Dazu muss die Welt aber ausreichend klar strukturiert sein und die unterschiedlichen Kategorien erkennen lassen.
Für Kinder ist es wichtig zu wissen, wer zu ihrer Welt gehört und was wofür verwendet wird.
Forschen
Das Erforschen der Umwelt gibt den Kindern eine Fülle an Eindrücken, die in den jeweiligen Erfahrungsschatz aufgenommen werden.
Je vielfältiger und realer die Eindrücke sind, die die Kinder in den ersten Lebensjahren sammeln, desto größer ist die Basis für das spätere Lernen.
Arbeiten und Hantieren
Kinder kommen als abhängige und unselbständige Wesen auf die Welt und sind von dem Drang beseelt, immer selbständiger und unabhängiger zu werden.
Dazu sind ihnen von der Natur aus vor allem ihre Hände und Beine mitgegeben. Kinder wollen laufen und sich bewegen und sie wollen etwas mit ihren Händen machen.
„Die Hand ist das Werkzeug der menschlichen Intelligenz“
– Maria Montessori
Wiederholung
Jeder kennt den Ausruf von jungen Kindern: „Noch einmal!“
Der Wunsch nach Wiederholung führt zur Perfektionierung.
Immer wieder machen, immer wieder anschauen, immer wieder Fehler machen, immer wieder hinfallen, das alles sind Teile des Wiederholungsprozesses und notwendig für die kindliche Entwicklung
Das Leben in der Gruppe,
der Gemeinschaft
Wir Menschen sind Gemeinschaftswesen.
Das Kleinkind ist auf seine primäre Gemeinschaft – die Familie und das direkte Umfeld –angewiesen.
Je älter die Kinder werden, desto größer wird ihr soziales Umfeld, desto mehr müssen sie ihren Radius erweitern.
Das gilt vor allem für Kinder im Grundschulalter.
Sprache und Kommunikation
Sprechen ist wie der Gang auf zwei Beinen und wie die Hand als Werkzeug, eines der Charakteristika der Menschheit.
Forschungen haben gezeigt, dass Kinder in allen Kulturen das dringende Bedürfnis nach Kommunikation mitbringen.
Zum Sprachenlernen braucht es neben sprechenden Erwachsenen vor allem auch Erwachsene, die zuhören können und sich für die kindliche Kommunikation interessieren.
Liebe
Bedingungslose Liebe – denn so wie dein Kind ist – so ist es gut und richtig.
Liebe, die an keine Voraussetzungen oder Verhaltensweisen geknüpft ist.
Liebe ohne zeitliche Begrenzung.
Liebe.
All diese Punkte können, unter Berücksichtigung und Einbezug einiger Vorbereitungen in der Umgebung, sowie des Erwachsenen – welches in manchen Fällen ein Umdenken, oder wieder Wachrütteln voraussetzt – mit den Kindern nicht nur erlebt, sondern auch gelebt werden.
Wir schaffen dadurch eine fundamentale Basis für die frühkindliche Entwicklung; Ein Zuhause, in dem sich das Kind zu Recht findet, selbstständig hantiert und Sicherheit vorfindet, damit es seine Persönlichkeit aufbauen kann.
Die vorbereitete Umgebung zu Hause
Manch einer wird schmunzeln wie einfach man seinen Haushalt an die kindlichen Bedürfnisse adaptieren kann – dies bedarf keines Falls eines Innenarchitekten oder gar eines reichen Großonkels, sondern unter Beachtung einiger wichtiger Punkte und Prinzipien ist dies mit wenigen Handgriffen umsetzbar.
Manch eine Investition wäre von Vorteil, die Gestaltung einer kindgerechten Umgebung zu Hause ist jedoch mit einigem Ideenreichtum und Dachbodenfunden umsetz- und anpassbar.
Montessori zu Hause bedeutet Bewegungsfreiheit
Kinder lernen durch Erforschen der Umgebung – somit ist es die Aufgabe des Erwachsenen für Sicherheit zu sorgen, um nicht in den Zwiespalt zu kommen, gleichzeitig zu beschützen und unterstützen zu müssen!
- Steckdosenschutz
- giftige Zimmerpflanzen aus der Reichweite der Kinder (altersabhängig)
- Medikamente, sowie Putzmittel und Zündhölzer aus der Reichweite der Kinder
- lose und herabhängende Kabel sichern
Laden, deren Inhalt nicht für Kinder geeignet ist, umstrukturieren – dies gilt auch für Regalinhalte (→ sollte dies nicht möglich sein, können auch Kindersicherungen an Laden und Kästen angebracht werden).
Grundsätzlich müssen jedoch Kinder lernen auch mit Gefahren umzugehen, somit kann auch auf Gefahren hingewiesen und der richtige Umgang gezeigt werden. Wenn Kinder zu sehr von Gefahrenquellen fern gehalten werden, besteht in sich die neue Gefahr, dass sie die Realität nicht richtig einschätzen können und nicht wissen, wie sie in gefährlicheren Situationen handeln können.
Montessori zu Hause bedeutet Ordnung, Klarheit und Struktur
Wie schon gesagt, brauchen Kinder die Möglichkeit sich in der Welt und damit auch in der Wohnung gut zurechtzufinden. Es ist daher wichtig, dass alles seinen gleichbleibenden Platz hat und dass die Dinge des Alltags auch nur für ihre eigentliche Bestimmung verwendet werden.
Montessori zu Hause und die Aufgabe des Erwachsenen
Worin kann die Vorbereitung von Eltern bestehen?
Einerseits im Lesen von entsprechender Fachliteratur, andererseits im Austausch mit anderen Eltern.
Aber auch der Austausch mit Berufspädagog:innen kann Eltern ihre Aufgaben klarer zeigen.
Eine optimale Zusammenfassung all dieses Wissens und deren Stärken findest du auch in unseren Montessori zu Hause Video-Online-Kursen.
Kinder brauchen in allererster Linie Liebe!
Liebe ist allerdings mehr als nur ein wohliges Gefühl im Herzen und im Bauch. Liebe ist auch die Fähigkeit, das größere Ganze zu sehen und manchmal Entscheidungen zu treffen, die im Moment nicht als liebevoll angesehen werden.
Kinder brauchen auch Ermutigung!
Ermutigung ist eine Form von Freiraum, in dem das Kind sich in seinem Tempo und Rhythmus entfalten kann. Ermutigung sollte allerdings nicht mit „Pushen“, Fordern, Zwingen verwechselt werden.
Kinder brauchen Selbständigkeit!
Es ist Aufgabe der Erwachsenen, diese Schritte in ein eigenes Leben zu unterstützen und nicht durch zu viele Restriktionen oder durch falsche Angebote zu behindern.
Kinder sind die Erwachsenen von morgen, mit deren eigenen Persönlichkeiten. Sie sind gleichwertige Familienmitglieder, weshalb wir sie auch als solche anzusehen haben.
Jedoch dürfen wir nicht vergessen, dass wir die Erwachsenen sind und damit die Aufgabe haben, das Kind vor so manchen Themen und Gefahren zu beschützen.
Es nützt dem Kind (und uns) nichts, wenn wir ihm immer, überall und zu allem die eigene Wahl der Entscheidung lassen. Kinder brauchen uns als aktive Stütze zum Erwachsenwerden und diese Stütze geben wir ihnen, indem wir uns auf sie und ihre Probleme einlassen.
Kinder brauchen Vorbilder!
Kinder achten äußerst aufmerksam auf unsere Gestik, Mimik und Sprache, welche sie sich aufgrund ihrer Beobachtungen auch von uns aneignen, wodurch oft kleinere Versionen von uns selber durch die Gegend laufen.
Es ist also hilfreich, wenn Erwachsene auf ihr Verhalten, ihren Tonfall, Gestik und Mimik achten, so haben die Kinder eine größere Chance das richtige Verhalten zu entwickeln. Hier gilt natürlich auch der Umkehrschluss. Wenn Erwachsene sich nicht adäquat verhalten, darf man sich nicht wundern, wenn auch kindliches Verhalten auffällig wird. Das alte Sprichwort „Wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es zurück!“ hat seine Gültigkeit in dieser Hinsicht behalten.
Eine Unterhaltung sollte, wenn möglich, stets auf gleicher Augenhöhe stattfinden, dies bindet das Kind umso stärker in das Gespräch / die Situation ein und es fühlt sich eher verstanden und respektiert.
Kinder brauchen Qualitätszeit anstelle von Quantität!
Im Zusammensein zwischen Kindern und Eltern spielt nicht so sehr die Quantität eine Rolle wie die Qualität. In den meisten Familien heute ist ein Elternteil bei der Arbeit und sieht das eigene Kind meist nur Abends und dann vielleicht auch nur kurz. Gerade aus diesem Grund ist es wichtig, die wenige Zeit unter der Woche, welche man mit dem Kind verbringt, gut zu nutzen.
Es gibt viele Möglichkeiten, diese Zeit mit Kindern fruchtbar und sinnstiftend zu verbringen.
Sich gemeinsam mit dem Kind in die Leseecke zu setzen und ein Buch anzuschauen. Gemeinsam den Tisch decken und das Abendessen vorbereiten. Gemeinsam die Waschmaschine ausräumen und die Wäsche aufhängen. Gemeinsam ein Spiel spielen. Gemeinsam eine Runde spazieren gehen und ab und zu auch einmal gemeinsam einen kurzen Film ansehen oder sich einfach auch nur mit dem Kind / den Kindern zu unterhalten.
Was auch immer Erwachsene mit Kindern gemeinsam machen – Kinder brauchen Anwesenheit und Zuwendung. Anwesenheit zeigt sich in ungeteilter Aufmerksamkeit, im liebevollen Zuhören und manchmal auch nur im gemeinsam still da sitzen oder kuscheln.
Kinder haben ein Recht auf ihre Gefühlswelt!
Viele Kinder brauchen Zeit, bis sie von sich aus Dinge aus ihrem Alltag erzählen. Eine offene Atmosphäre und eine offene Haltung des Erwachsenen helfen dabei. Zu intensives Nachfragen, Drängen oder Ausfragen führen manchmal eher zum Rückzug des Kindes als zum offenen Gespräch.
Kindliche Gefühle sind für Erwachsene nicht immer leicht einzuordnen. Doch auch wie Erwachsene haben Kinder ein Recht auf ihre Gefühlswelt und brauchen einen Rahmen, in dem Gefühle nicht gleich einer Wertung unterworfen werden.
Kinder brauchen erwachsene Erwachsene!
Kinder brauchen erwachsene Erwachsene! – Menschen, die in ihrer eigenen Welt angekommen sind, Menschen, die sich ihrer Aufgaben und Rollen bewusst sind. Ein Erwachsener, der sich seiner Aufgabe klar ist, strahlt Sicherheit aus und das ist für das Kind ein sehr wichtiger Faktor.
Wenn Erwachsene sich immer wieder von Kindern manipulieren lassen, dann lernen Kinder zu manipulieren. Es geht nicht um Starrheit, sondern um Klarheit. Um sich gehalten fühlen zu können, muss auch Halt gegeben werden. Und auch das ist eine der vielen Aufgaben von Eltern.
Montessori zu Hause – Jedes Kind ist aufs Neue ein Wunder
Jedes Kind ist aufs Neue ein Wunder und seine Begleitung ein großes Abenteuer.
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